Die Hagebutte

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Rote Herbstpracht für den Garten

Wilde Rosen, die kleinen Verwandten der beliebten Edelrose, zählen bis zu 200 Mitglieder in ihrer Familie. Zur Sommerzeit schmücken sie den Garten mit ihren traumhaften, rosa oder weisen Blüten. Nach der Blütezeit bilden die welken Köpfe die orangerote Hagebutte aus, die gegen September und Oktober in ganzer Fülle zum Vorschein kommt. Die pflegeleichte Pflanze schafft es dank ihren geringen Ansprüchen an Klima und Erdreich in nahezu jeden Garten. Die Hagebutte lockt nicht nur Vögel aus der Umgebung an, sondern verfeinert verschiedene Speise und Getränke mit ihren einzigartigen Geschmack.

Grundlagen und empfehlenswerte Arten

Durch beständige Kultivierung durch die Hand des Menschen zeigen sich Wildrosen mit Hagebutten recht anpassungsfähig. Sie bevorzugen halbschattige Plätze und sind nicht auf dauerhaft warmes Klima angewiesen. Besonders häufig in freier Wildbahn anzutreffen ist die Hundsrose. Allgemein gilt: Je höher die Lichtausbeute, desto ausgiebiger fällt in der Regel die Ernte aus. Für optimale Wachstumsbedingungen benötigt sie einen nur geringfügig feuchten Boden, der leicht alkalisch oder leicht sauer sein kann. Ausgetrocknete Erde oder übermäßige Sättigung durch Wasser bekommt ihr hingegen über längere Zeit nicht besonders gut.

Für den Einsatz im Garten eigenen sich vor allem die geschlossenen Formen wie die Arten der Mandarin-Rose (Geranium). Diese trägt ausgesprochen großen Hagebutten von einer Länge von bis zu 5 cm. Wer es hingegen etwas flächiger bevorzugt, darf zur Nevada greifen. Diese verfügt über verhältnismäßig lange Triebe und große Blüten für eine wilde Gattung. Zur Befestigung von Hängen dient das kräftige Wurzelwerk der Kartoffel-Rose mit ebenfalls sehr großen, aber etwas flacher ausgeprägten Früchten. Zusätzlich gewähren alle Rosenarten dank ihrer Stacheln einen natürlichen Wall gegenüber zu neugierigen Besuchern.

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Vorsicht ist bei der Planung des Anbaues dennoch geboten: Rasch wachsen die dornigen Triebe heran und erzeugen kaum durchdringbar Engpässe. Neben der regelmäßigen Pflege gilt bei der Saat ein Abstand von 2 Metern als empfehlenswert, damit die Pflanzen ausreichend Abstand zueinander besitzen. Auf engem Raum bietet sich kompaktere Straucharten an. Darunter fallen Sorten wie Juanito, Lupo oder die von Juni bis zur Frostzeit blühende Robe Fleurie.

Weitere Gartentipps zum Thema Hagebutte erhalten Sie unter: https://www.hagebutte.org/pflanzen-ernten-schneiden.html

Zucht und Pflege funktioniert auch ohne grünen Daumen

Als natürliche Verbreiter der Wildrose gelten Vögel. Diese scheiden die Samenkörner der Hagebutte nach dem Verzehr wieder aus und tragen dadurch zur Erhaltung der Art bei. Für eine eigenhändige Kultivierung eignet sich am besten die Herbstzeit. Gekaufte oder eigens vorbereitete Samen direkt aus einer Hagebutte können zur Aufzucht herangezogen werden. Ein etwa 30 x 30 cm tiefes und mit mineralischem Dünger angereichertes Erdloch genügt als Grundvoraussetzung. Für einen besonders reichhaltigen Herbstschmuck sollten Gartenbesitzer den Einsatz ihrer Gartenschere genau dosieren. Nur welke Köpfe bilden die knalligen, orangenen Früchte aus. Tote Äste sollten hingegen stets entfernt werden.

Sie belasten den lebenden Anteil unnötig und behindern so die vollständige Entwicklung der Pflanze. Ein Rückschnitt von über zweijährigen Holz und bodennahen Blättern ist nach langjährigem Bestehen der Wildrose ebenfalls ratsam. Bei noch jungen Ablegern befeuert die sorgfältige Reduktion auf nur wenige Knospen das Wachstum. Der Schnitt erfolgt in aller Regel abgeschrägt, um den Abfluss von Regenwasser zu verbessern. Ein bereits stattlich ausgebildeter Strauch verlangt nach keinen besonderen Düngemitteln. Ein kleiner Beitrag durch Kompost im aufgelockerten Erdreich kommt der Wildrose im Frühjahr dennoch zugute.

Schön, lecker und gesund

Nicht nur unter Vögeln erfreut sich die auch Sammelnussfrucht genannte Hagebutte hoher Popularität. So stellen die Wildrosen mit ihren attraktiven, wohlduftenden Blüten eine primäre Nahrungsquelle für unter Naturschutz stehende Wildbienen dar. Menschen wissen sie für kulinarische Zwecke durchaus zu schätzen. Ihr süß-saurer Geschmack vermittelt eine sehr eigenständige, unverwechselbare Note. Die Schale der reife Früchte lassen sich in ganzen Stücken zur Herstellung von Marmelade verwenden. Auch für ein heilsames Teegebräu gegen Erkältungen in kalten Wintermonaten gilt sie als sehr erprobt. Der hohe Anteil an Vitaminen unterschiedlicher Arten leistet einen entscheidenden Betrag zu dieser begrüßenswerten Eigenschaft. Das Fruchtfleisch verleiht Soßen eine pikante Würze, selbst unter Liköre existiert ein eigenständiger Vertreter auf Basis der Hagebutte.